Ein Jubiläumsabend voller Engagement, Musik und bewegender Geschichten
Am 24. September 2025 feierte die Indienhilfe Siegburg ihr 40-jähriges Bestehen mit einer festlichen Veranstaltung im Stadtmuseum Siegburg. Zahlreiche Gäste aus Politik, Schule, Verein und Bürgerschaft kamen zusammen, um die langjährige Arbeit des Vereins zu würdigen und gemeinsam auf vier Jahrzehnte gelebte Solidarität mit Indien zurückzublicken.
Die Feier begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Ulrike Molitor, die den Vereinsvorsitzenden Norbert Noll vertrat. In ihrer Ansprache hob sie die beeindruckende Entwicklung des Vereins hervor, der seit seiner Gründung 1985 die „Society of the Helpers of Mary“ unterstützt. Besonders im Fokus steht dabei das Kinderheim „Prem Sadan“, das Kindern am Rande des Slums Malwani in Mumbai ein Zuhause und neue Perspektiven bietet.
Musikalisch wurde der Abend von Anandi Morgenstern an der Violine und Andreas Grimm am Klavier eröffnet. Ihre Darbietungen verliehen der Veranstaltung eine festliche Note. Durch das Programm führte die 2. Vorsitzende Petra Staszyk, die nicht nur die Musiker würdigte, sondern als ehemalige Lehrerin auch die Entstehung des Engagements des Anno-Gymnasiums für die Indienhilfe schilderte. Eindrucksvoll erzählte Anandi Morgenstern als beteiligte Schülerin von den Anfängen dieser Schulpartnerschaft.
In den Grußworten von Bürgermeister Stefan Rosemann und Schulleiter Sebastian Kaas wurde die Bedeutung der Indienhilfe für die Stadt und die Schulgemeinschaft betont. Beide hoben hervor, wie wichtig es ist, globale Verantwortung zu übernehmen und Solidarität mit den Benachteiligten der Welt zu zeigen. Die Arbeit des Vereins ermögliche es den Schülerinnen und Schülern, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich aktiv für eine gerechtere Welt einzusetzen.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Rede des Vereinsgründers Hermann Morgenstern. Er berichtete von seiner ersten Indienreise im Jahr 1985, den prägenden Begegnungen mit Armut und Hoffnung und der Inspiration, die ihn zur Gründung des Vereins bewegte. Seine Erzählungen machten deutlich, wie aus persönlichem Engagement und Mitgefühl eine nachhaltige Hilfsorganisation entstehen kann.
Eine Diashow sowie ein Videogruß aus Indien brachten die Stimmen und Gesichter der Schwestern und Mädchen aus „Prem Sadan“ direkt nach Siegburg. Sie bedankten sich herzlich für die jahrzehntelange Unterstützung und zeigten, wie die Hilfe aus Siegburg vor Ort wirkt.
Prof. Dr. Claudia Warning gab einen Einblick in ein beispielhaftes Entwicklungsprojekt im Distrikt Latur, das nach dem schweren Erdbeben 1993 gemeinsam mit der Indienhilfe Siegburg und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung umgesetzt wurde. Durch gezielte Frauenförderung, Selbsthilfegruppen, Schulungen und Mikrokredite konnten dort zahlreiche Lebensperspektiven verbessert und nachhaltige Strukturen geschaffen werden.
Im Anschluss präsentierte Sebastian Kaas in Form von Bildern die vielfältigen Aktivitäten des Anno-Gymnasiums, darunter den beliebten Sponsorenlauf und die regelmäßigen Besuche der indischen Schwestern in Siegburg, die für die Schülerinnen und Schüler immer ein besonderes Erlebnis sind.
Der Chor „Swingphonie Siegburg“ sorgte mit schwungvollen Popstücken für beste Unterhaltung und lockerte das Programm zwischen den Redebeiträgen und Bildervorträgen auf.
Nach dem offiziellen Teil blieb Zeit für persönliche Gespräche, Austausch und Begegnungen bei indischen Snacks und Erfrischungsgetränken. Alle Anwesenden waren sich einig: Es war eine kleine, aber feine Jubiläumsveranstaltung!