Bericht aus Prem Sadan (aus Rundbrief 2019)

Liebe Freundinnen und Freunde der Helpers of Mary,

wie jedes Jahr möchte ich Sie in der vorweihnachtlichen Zeit über die Arbeit der Schwestern im Kinderheim Prem Sadan sowie die Aktivitäten unseres Vereins informieren. Ich darf mich im Namen der Indienhilfe Siegburg bereits an dieser Stelle für Ihre erneut großzügige Spendenbereitschaft bedanken, die uns hilft, die wunderbare unentgeltliche Arbeit der indischen Schwestern zu unterstützen. Und Sie dürfen absolut sicher sein, dass – bis auf ganz geringe Verwaltungsgebühren – Ihre Spenden vollständig vor Ort zweckentsprechend eingesetzt werden.

Sr. Joanita, die nun seit zwei Jahren die warmherzige und fürsorgliche Leiterin des Kinderheims ist, schreibt uns wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten über die Aktivitäten der Schwestern und 85 Mädchen im Alter von vier bis 18 Jahren. Sie dankt in überaus herzlichen Worten für die langjährige Unterstützung der Indienhilfe Siegburg, die ein grundlegender Baustein der Arbeit vor Ort in Mumbai sei. Nur durch diese Spenden sei es möglich, jedes einzelne Mädchen zu fördern und aus der Armut zu befreien.

Sie berichtet dann weiter über die schulischen und außerschulischen Aktivitäten im Jahr 2019. Neben der Standardausbildung an der „English Medium school“ (vergleichbar Realschule) berichtet sie voll berechtigtem Stolz, dass sogar neun Mädchen das College (Universität) besuchen, wo ihnen eine disziplinierte und couragierte Leistungsbereitschaft abverlangt wird. Ein weiteres schulisches Programm für die Mädchen der vierten bis zwölften Klassen hilft den Kindern bezüglich Motivationsstrategien, Hindernisse und Blockaden, die aus ihrer Herkunft stammen, zu überwinden.
Ein ganz neues Highlight der Erziehung stellt das Fußballtraining dar, zu dem jeden Donnerstag extra ausgebildete Fußballtrainer zu den Mädchen kommen. Und die Mädchen sind ganz begeistert, daran teilnehmen zu dürfen. Überhaupt hat der Sport in den letzten Jahren in Prem Sadan einen höheren Stellenwert erhalten. So nehmen die Mädchen auch am 7. Dezember am Sporttag der High School Bonaventure, einem renommierten Gymnasium in Mumbai, teil.

Einige andere Mädchen erhalten eine dreijährige Ausbildung als Krankenschwestern. Außerdem ist es dieses Jahr gelungen, in Prem Sadan einen Workshop einzurichten, bei dem bereits 35 Mädchen die Aadhar Identity Card erwerben konnten. Das ist der wesentliche Ausweis in Indien, um ein bürgerliches Leben führen zu können (z.B. ein Bankkonto eröffnen, die Ehe schließen, Sozialleistungen erhalten).

Weitere Ausbildungen erhalten die Mädchen in handwerklichen Tätigkeiten wie Nähen, Papier- und Textilarbeiten. Ihre musischen Talente werden im Singen, Malen Tanzen gefördert. Alles in allem eine runde, mädchengerechte Ausbildung, die deutschen Verhältnissen nicht nachsteht, jedoch für Waisen und Halbwaisen fantastische Chancen bietet. (s.Foto einer öffentlichen Tanzdarbietung in traditionellen indischen Gewändern)

Darüber hinaus, so Sr.Joanita, werden die Mädchen ihrerseits zu Wohltätern. Sie berichtet von Besuchen bei den armen Fischerfamilien auf der Halbinsel Madh Island, wo das Heim steht. Die Mädchen hören sich deren Sorgen und Nöte an und ermuntern sie. Am ersten Weihnachtstag gehen die Mädchen mit einer mobilen Krippe in die Dörfer der Halbinsel, singen Weihnachtslieder und verteilen selbst gebastelte Kleinigkeiten. Immer wieder betont sie, wie ein sozialer Aufstieg für die anvertrauten Mädchen nur über den Weg der Erziehung und Ausbildung möglich ist. Für die Schwestern selbst, so die Leiterin, sei dies eine ungeheure anregende Erfahrung.

Sr. Joanita grüßt die deutschen Freunde, Spender und Familien mit größter Dankbarkeit und wunderbaren Worten wie „mögen Blütenblätter der Freude, himmlische Düfte der Belohnungen eure wohltätige Arbeit segnen, mögen funkelnde Sterne über euren Bemühungen für uns leuchten“. Mit den besten Wünschen für Gesundheit, Wohlstand und Frieden für Weihnachten und das Jahr 2020 beendet sie ihre Botschaft.

Neben der Finanzierung der laufenden Kosten des Kinderheims (35.000 €) haben wir dieses Jahr auch wieder die Dorfentwicklungsprojekte der Marys in der Provinz Latur (Selbsthilfe der Frauen) mit 10.400 € gefördert.